Wer einen Kredit, etwa für eine Immobilienfinanzierung, erhalten will, muss eine gute Bonität
vorweisen können. Das Urteil der Auskunftei Schufa spielt dabei eine wesentliche Rolle. Banken
holen es standardmäßig ebenso ein wie Mobilfunkanbieter oder Energieversorger vor einem
Vertragsschluss. Wie der Schufa-Score für eine Person genau zustande kommt, ist
Betriebsgeheimnis. Klar ist aber: Negativeinträge wegen nicht bezahlter Rechnungen führen zu
Abzügen.
Seit Jahresanfang überschattet ein solcher Fehltritt die Kreditwürdigkeit nicht mehr so lange
wie zuvor. Statt 36 Monaten wird ein einmaliger Zahlungsverzug nur noch 18 Monate lange
gespeichert, solange der geschuldete Betrag innerhalb von 100 Tagen nach einer Mahnung, die
der Schufa bekannt ist, beglichen wird. Zudem dürfen in den 18 Monaten keine weiteren
Negativmeldungen eingehen. „Die Neuregelung der Speicherfristen bietet Vorteile für beide
Seiten: Sie bietet Verbraucherinnen und Verbrauchern, die rasch ihre versäumte Zahlung
nachholen, die Chance, schneller ihre Bonität zu verbessern. Davon profitieren auch
Unternehmen, die so schneller an ihr Geld kommen“, kommentiert die SchufaVorstandvorsitzende Tanja Birkholz.
Wie jetzt mit dem Asbestrisiko umzugehen ist
Doris Gerl | Keine KommentareSeit Anfang Dezember gilt die neue Gefahrstoffverordnung, die den Arbeits- und
Gesundheitsschutz unter anderem bei der Sanierung älterer Gebäude nach Brand-, Wasser- oder
Schimmelschäden erhöhen soll. Im Fokus steht das krebserregende Asbest, das sich in vielen bis
1993 errichteten Häusern – die etwa drei Viertel des deutschen Wohnungsbestands ausmachen
– findet. Vor Sanierungsmaßnahmen muss nun eine Gefährdungsbeurteilung vorgenommen
werden; bestehen Zweifel, ob Asbest verbaut wurde, ist der übliche aufwendige Risikoschutz zu
betreiben.
Was bedeutet das für Hausbesitzer, Immobilienverwalter, Sachverständige, Handwerker etc.? Dies
beantwortet ein neuer Praxisleitfaden zum „Umgang mit Asbest bei der Gebäudesanierung“, der
sich noch in der Konsultationsphase befindet, jedoch schon unter
https://vds.de/konsultationsverfahren/vds-3155-entwurf abgerufen werden kann. Federführend
ist der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) über seine
Tochtergesellschaft VdS. Die Versicherer rechnen durch den fälligen Zusatzaufwand mit
Mehrkosten in der Gebäudeversicherung von über 190 Millionen Euro pro Jahr.
Der Bankenverband ließ durch das Meinungsforschungsunternehmen Kantar ermitteln, wie es
um die Finanzbildung der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland bestellt ist. Das Ergebnis bestätigt
erneut die seit einigen Jahren anschwellenden Rufe nach einer Verankerung dieses
Wissensgebiets im Schulunterricht.
So konnten 27 Prozent der rund 700 Befragten mit dem Begriff „Aktie“ nichts anfangen, von den
Mädchen und jungen Frauen sogar 40 Prozent. 26 Prozent aller Umfrageteilnehmer hatten keine
Vorstellung, was sich hinter dem Begriff „Inflation“ verbirgt. Kleiner Lichtblick: Bei der 2021
durchgeführten Vorgängerstudie betrug dieser Wert noch 44 Prozent, hier hat das Wissen also
zugenommen – sicherlich wegen der medialen Aufmerksamkeit, die das Thema in den letzten
Jahren erfahren hat. 18 Prozent der Umfrageteilnehmer, gegenüber 14 Prozent 2021, konnten in
diesem Jahr die aktuelle Inflationsrate grob einschätzen. Summa summarum überrascht es nicht,
dass jeweils 40 Prozent meinen, in der Schule wenig oder so gut wie nichts über Finanzen und
Wirtschaft zu lernen.
Starker Mietpreisanstieg in Großstädten –vor allem in Berlin
Doris Gerl | Keine Kommentare18.12.2024
In der Bundeshauptstadt haben sich die durchschnittlichen Wohnungsmieten bei
Neuvermietungen von 2014 bis 2023 mehr als verdoppelt. Während vor neun Jahren noch 8,10
Euro pro Quadratmeter aufgerufen wurden, waren es im vergangenen Jahr 16,35 Euro, wie die
Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken mitteilte. In die Statistik
gingen online inserierte Erst- und Wiedervermietungen ein.
Mit seiner Preiswachstumsrate von 8,1 Prozent p. a. liegt Berlin an der Spitze der 14 größten
Städte Deutschlands. Am anderen Ende rangiert Dresden mit 2,4 Prozent. Den höchsten
Quadratmeterpreis müssen Neumieter allerdings nach wie vor in München bezahlen, wo im
Schnitt über 20 Euro verlangt werden. In mittlerweile 8 Städten liegt der Durchschnittspreis bei
mehr als 10 Euro – 2014 war das nur in München, Frankfurt und Stuttgart der Fall.
Um den Mietpreisanstieg zu dämpfen, fordert Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner nun
eine strengere Anwendung der sogenannten Mietpreisbremse. Ob die allerdings über 2025
hinaus noch Bestand haben wird, steht in den Sternen – die Ampel-Koalition plante zwar eine
Verlängerung, zerbrach allerdings vor einem Beschluss.
Schaden durch Geldautomatensprengungen bleibt hoch
Doris Gerl | Keine KommentareRund 95 Millionen Euro mussten die Versicherer hierzulande 2023 für Schäden infolge von
Geldautomatensprengungen aufwenden. Lediglich 20 Millionen davon entfallen auf den Ersatz
des gestohlenen Bargeldes, den Löwenanteil machen Gebäude-, Technik- und weitere
Kollateralschäden der Explosionen aus. 461 Mal schlugen die meist professionell organisierten
Täter zu, an das Geld gelangten sie in 276 Fällen.
Die Zahlen liegen zwar unterhalb derer aus dem Vorjahr (496 Fälle mit 110 Millionen Euro
Gesamtschaden), als erstmals systematisch eine Gesamtauswertung vorgenommen wurde.
Dennoch sind sie nach einhelliger Meinung aller beteiligten Stellen zu hoch, weshalb die
Versicherer „Richtlinien zur Sicherung von Geldautomaten“ zum kostenlosen Download anbieten.
Die Präventionshilfe gehört zu den Maßnahmen, die der „Runde Tisch Geldautomatensprengung“
ins Leben gerufen hat. Dieser von Bundesinnenministerin Nancy Faeser 2022 begründeten
Initiative gehören neben der Versicherungswirtschaft die Polizei und die Kreditwirtschaft an.
Wie der neue Nachhaltigkeitsbericht des Gesamtverbands der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt, konnten die Mitgliedsunternehmen ihren CO₂-Fußabdruck
zuletzt deutlich reduzieren. Pro investierte Million Euro wurde ein Ausstoß von 61 Tonnen
registriert, 18 Tonnen weniger als im Vorjahr. Mittlerweile haben die Versicherer 163 Milliarden
Euro in nachhaltige Assets investiert, davon 23 Milliarden in den Bereich der erneuerbaren
Energien (plus 4 Milliarden gegenüber Vorjahr).
„Der Klimawandel gehört zu den größten Risiken für unsere Sicherheit. Versicherungen leisten
daher einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen und klimafreundlichen Transformation“, bringt
GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen die Haltung der Branche auf den Punkt.
Neben einer verantwortungsbewussten Kapitalanlage setzen die Versicherer auch in der
Sachversicherung vermehrt auf klimaschonendes Vorgehen. Mittlerweile achten 74 Prozent von
ihnen bei der Schadensbehebung und -regulierung auf Nachhaltigkeitskriterien.
Der kommende US-Präsident Donald Trump hat sich als Freund und Förderer von
Kryptowährungen positioniert. Im Wahlkampf versprach er, den kryptokritischen Chef der USBörsenaufsicht sofort nach Amtsantritt zu feuern (der allerdings nach der Wahl seinen
freiwilligen Rückzug angekündigt hat) und den Handel zu liberalisieren. In der Folge hat Trumps
Sieg ein wahres Feuerwerk an den Kryptobörsen ausgelöst. Der Wert des Bitcoins kratzte Ende
November an der 100.000-Dollar-Marke, nachdem er vor Jahresfrist noch unter 40.000 Dollar
gelegen hatte. Auch andere Kryptowährungen wie Ethereum, Tether oder Solana erfreuten ihre
Investoren mit einer Kursrallye.
Analysten halten einen weiteren Anstieg für möglich, insbesondere wenn Trumps Andeutung
Realität wird, dass die USA eine nationale Kryptoreserve anlegen. Nach wie vor hat ein
Kryptoinvestment allerdings spekulativen Charakter, herbe Verluste sind nicht auszuschließen.
Die Europäische Union möchte 2025 mit der „Markets in Crypto Assets“-Verordnung mehr
Transparenz und Rechtssicherheit in den Markt bringen.
Marderbisse und Teilediebstähle treiben Kfz-Versicherungskosten hoch
Doris Gerl | Keine Kommentare04.12.2024
Für den jüngsten Ausgabenanstieg der Kfz-Versicherer, die auch 2024 mit einem Defizit
abschließen werden, sorgen im Wesentlichen die galoppierenden Ersatzteil- und Werkstattpreise.
Im Schatten dieser Entwicklung sind indes weitere Kostentreiber am Werke.
Zum einen erreichten die Marderschäden 2023 mit 128 Millionen Euro einen neuen Rekordwert,
der ganze 23 Prozent über dem bisherigen aus dem Vorjahr lag. Vor zehn Jahren betrug die
Gesamtsumme weniger als die Hälfte, obwohl die Schadenhäufigkeit – also die Fälle pro 1.000
versicherte Fahrzeuge – ähnlich hoch war wie heute. Eine ähnliche absolute Größenordnung
verzeichneten die Kfz-Versicherer zum anderen beim Autoteilediebstahl, der (versicherte)
Schäden von 124 Millionen Euro und damit 9 Prozent mehr als 2022 verursachte. Das Niveau
liegt unter dem Mitte der 2010er-Jahre gesehenen, steigt aber nach einem „Corona-Knick“ seit
2020 wieder an.
Werden fest mit dem Auto verbundene Teile entwendet, springt die Kaskoversicherung ein.
Wertgegenstände wie Smartphones sind indes nicht abgedeckt und sollten daher nie
unbeaufsichtigt im Auto gelassen werden. Auch bei Marderschäden greift die Kaskoversicherung;
zu unterscheiden ist hier zwischen Tarifen, die nur direkt vom Tier verursachte Schäden
ausgleichen, und solchen, die auch Folgeschäden umfassen.
„Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher. Städte, Infrastruktur und
Gebäude müssen an die neuen Klimabedingungen angepasst werden. Es braucht mutige,
durchgreifende Maßnahmen.“ Mit diesen eindringlichen Worten begleitete Jörg Asmussen,
Hauptgeschäftsführer des Versicherer-Gesamtverbands GDV, die Vorstellung des diesjährigen
Naturgefahrenreports. Dessen Hauptfokus liegt auf den Risiken durch Starkregen und
Überschwemmungen, die sich seit einigen Jahren häufen. Bis zum Jahr 2025 geht der GDV von
einer Verdopplung der naturgefahrenbedingten Schäden aus – mindestens.
Insbesondere der Gebäudebestand in Deutschland ist unzureichend auf die mutmaßlich
zunehmenden Wassermassen vorbereitet. Das betrifft auch die Versicherung mit
Elementarschutz, über den nur rund jede zweite Immobilie verfügt. Seit einigen Jahren wird
daher über eine Versicherungspflicht für Hausbesitzer diskutiert, da die angespannten
öffentlichen Haushalte mutmaßlich nicht dauerhaft mit Milliarden-Nothilfen werden
einspringen können.
Innerhalb der vergangenen beiden Jahre ist die Zahl der Bundesbürger, die Geld in Aktien,
Anleihen und/oder Kryptowährungen investieren, von 22,8 Millionen auf 26 Millionen gestiegen
– das entspricht einem Plus von 14 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige Umfrage
„People & Money“ des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock. Die Autoren
prognostizieren, dass 2025 weitere 1,6 Millionen Menschen hinzukommen werden, vor allem aus
den eher kapitalmarktaffinen Generationen Z und Millennials, also den unter 35-Jährigen.
Nach wie vor gibt es einen deutlichen Geschlechterunterschied: Während 29 Prozent der Frauen
an den Kapitalmärkten aktiv sind, beträgt die Quote bei Männern 43 Prozent. Doch die Lücke
wird kleiner.
Ausschlaggebend für die wachsende Offenheit gegenüber Börsenengagements ist laut der
Umfrage weniger eine größere Risikotoleranz als vielmehr die immer einfacheren
Zugangsmöglichkeiten. Sowohl die etablierten Banken als auch Neo-Broker bieten Käufe und
Verkäufe heutzutage meist bequem und unkompliziert über Apps an.